Mögliche Probleme und Risiken, die bei der Behandlung auftreten können

- Embryonenverlust: Der Embryonenverlust ist das bisher größte Problem bei der künstlichen Befruchtung und es gibt auch heute noch keine Lösung für diese Problematik. Der Verlust der befruchteten Eizelle, welche hauptsächlich die Nicht-Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut bedeutet, kann bisher nur zu einem gewissen Prozentsatz hormonell verhindert werden, vollständige Sicherheit können aber auch Hormone nicht geben.

 

- Erhöhte Chance für eine Mehrlingsschwangerschaft: Etwa ein Viertel aller künstlich befruchteten Schwangerschaften sind Mehrlingsschwangerschaften, zumeist Zwillingsschwangerschaften. Drillinge oder Vierlinge kommen eher selten vor. Daraus resultiert wiederum ein erhöhtes Risiko für Frühgeburten, Mortalität, Behinderungen, etc. Da diese Paare, die sich einer hormonellen Behandlung unterziehen, aber zumeist keine Kinder haben, der Wunsch allerdings größtenteils schon sehr lange Zeit besteht, wird die Nachricht über eine Mehrlingsschwangerschaft oftmals sehr positiv aufgefasst. Tatsache ist jedoch, dass mögliche gesundheitliche Probleme, welche häufiger und schwerwiegender bei Mehrlingsschwangerschaften auftreten meistens nicht beachtet werden und das Hauptaugenmerk der Paare nur auf dem Scheitern der Behandlung selbst liegt. Prinzipiell sollte das Ziel der Behandlung eine Schwangerschaft bei möglichst geringem gesundheitlichem Risiko des Kindes sein.


- Eileiterschwangerschaften und Verschleppung von Keimen: Obwohl die befruchteten Eizellen direkt in die Gebärmutterhöhle transferiert werden besteht trotzdem das Risiko einer Eileiterschwangerschaft. Außerdem existiert eine minimale Wahrscheinlichkeit, dass Keime in den Bauchraum verschleppt werden und Infektionen entstehen können. Dies lässt sich aber mit Antibiotika recht gut behandeln.


- Risiko für Fehlgeburten und psychische Probleme: Schwangerschaften durch künstliche Befruchtung haben ein doppelt so hohes Risiko für Fehlgeburten wie natürlich eingetretene Schwangerschaften. Zudem wird der Weg der künstlichen Befruchtung, die Geburt und die Zeit nach der Geburt oftmals von psychischen Problemen begleitet.

 

- Kaum höheres Krebsrisiko: Da die Hormonbehandlung, welche die Eierstöcke stimuliert, des öfteren einem erhöhten Risiko für Krebs im Gebärmutterhals oder Bereich der Eierstöcke verdächtigt wurde, hat man durch eine von 1981 bis 1992 dauernde Langzeitstudie die Wahrscheinlichkeit für Karzinome mit und ohne hormoneller Behandlung untersucht - deutliche Unterschiede waren nicht erkennbar.

 

- Wahrscheinlichkeit von Missbildungen des Kindes: Bei Kindern, die aus künstlicher Befruchtung entstanden, findet sich mit einer prozentuellen Anzahl von ca. 4% (Brüsseler Studie des Human Reproduction 2002 und New Yorker Studie des Cornell Medical Center) keine gesteigerte Fehlbildungszahl. Einzige Ausnahme ist ein erhöhtes Auftreten von Hypospadie. Nach der Geburt ist die kognitive und körperliche Entwicklung eines Kindes ist nicht anders als bei normalen Kindern.